LXV. Hund und Katzen

Die Miezen gewöhnten sich schnell an die neue Umgebung im Schiff, dem Hund scheint es egal zu sein, wo er ist, wenn ich ihn nur mindestens einmal täglich spazieren führe und ihm genug zu fressen gebe. Viele Türen im Inneren des Schiffes haben Katzentüren bekommen, ich baute sie doch zügiger ein, als meine Faulheit meine geliebten Frau befürchten ließ, und verband sie mit der Stromanlage. Der Kater lernt es nie, er kratzt immer wieder daran, die Mieze sieht sofort, wenn das rote Kreuz signalisiert, dass die Tür blockiert ist, geht aber an denen mit dem grünen Kreis rein und raus, als ob sie nicht da wären, voller Vertrauen. Ebenso der Hund, der lernt es nach einer Woche, allerdings kann der die Türen mit der Pfote an der Klinke richtig öffnen. Wir hätten runde Türknaufe einbauen sollen, dann hätte er das nicht geschafft. Der Kater scheint territorialer veranlagt zu sein als die Mieze, manchmal faucht er. Der Hund ist ebenfalls territorial veranlagt, aber cleverer und unterwürfiger, daher akzeptiert er das Gegebene.

Bei einem Spaziergang durch die Umgebung im Morgengrauen, wenn es noch nicht unerträglich heiß ist, findet Foc einen schwarzen Stein, an dem er herumschnüffelt. Mir fällt er sogleich auf wegen seiner dunklen Farbe. Als ich ihn aufhebe, erkenne ich, dass es sich um einen Meteoriten handelt. So ein Zufall. Wäre ich abergläubisch, würde ich in diesem Fund ein Zeichen erkennen. Auf einmal kommt mir die Idee, wir könnten Trümmer von Apophis in der Antarktis suchen. Dann wüssten wir vielleicht, was es mit diesem Meteoriten auf sich hat und ob das Chaos in der Welt damit zusammenhängt. Ich gehe mit meinem Fund in der Hand zurück zur Hyperborea, um mit Herrn Augsburger darüber zu reden. Er macht sich keine großen Hoffnungen.

„Die Meteoriten, die wir in den Blaueisfeldern gefunden haben, haben sich dort angesammelt, als der Schnee, in dem sie begraben lagen, durch Sublimation verdampft ist. Apophis ist vor fünf Wochen an der Erde vorbeigeflogen, ich glaube nicht, dass an der Schneeoberfläche Reste sichtbar sind. Bei der hohen Einschlaggeschwindigkeit sollten die Trümmer im Schnee begraben sein.“

„Wie tief?“

„Tief genug, damit man sie nicht sieht.“

„Aber falls sie metallisch sind, kann man sie vielleicht mit einem Metalldetektor aufspüren? Wenn die Schneeschicht einige Hundert Meter mächtig ist, gibt es keine Interferenzen von anderen Metallstücken.“

„Wollen wir mit einem Metalldetektor über Eis laufen?“

„Nein, aber darüberfliegen. Ich kann einen Metalldetektor mit einigen Dutzend Metern Durchmesser bauen. Wenn wir ihn von der Hyperborea abseilen, können wir eine große Fläche durchkämmen. Wir müssen nicht unbedingt in der Antarktis suchen, dort bricht gerade der Winter ein, es muss nur über einer mächtigen Schneeschicht sein. Ich würde es eher am Nordpol versuchen.“

„Es bleibt unwahrscheinlich, aber wenn Apophis tatsächlich metallisch ist, wie die meisten Meteoriten, wäre es theoretisch möglich, einige Trümmerteile von ihm zu finden.“

Ich behalte es im Hinterkopf, vorerst gibt es jedoch Dringenderes zu erledigen. Die Hyperborea fertigzustellen, zum Beispiel.

 

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