Genius is one percent inspiration and ninety-nine percent transpiration.i
Thomas Alva Edison
Ich entwickle einen Heliumdetektor: Infraschall wird hörbar, wenn sich durch Helium seine Frequenz erhöht; man kenn das Phänomen der „Micky-Maus-Stimme“ die man erhält, wenn man Helium einatmet und versucht zu sprechen. Wir senden Infraschall aus an der Decke montierten Lautsprechern. Aus einem unhörbaren Ton wird eine tiefe, aber umso weiter hörbare Alarmmeldung, sobald die Heliumkonzentration gefährlich ansteigt. Ganz ohne chemische Analysen (bei Edelgas ohnehin schwer), Spektrometer (teuer!) oder Chromatographie; alles in allem ein preiswertes und sehr zuverlässiges Verfahren mit einem einfachen Gerät. Herr Klaasen ist sichtlich beeindruckt, so etwas hatte er mir wohl nicht zugetraut. Solcherart waren die Erfindungen, die ich mein Leben lang gern gemacht habe. Herr Klaasens Aufgabe dabei: Patentieren und Weiterentwickeln, falls sich bei anderen Gasen ähnliche Eigenschaften nutzen lassen. Ein Sono-Gas-Analyse-Gerät. Wäre gut, wenn man es hätte. Nennen wir es phantasievoll SGAG. Im Gegensatz zu meinem früheren Leben kann ich mich jetzt auf den Einfall beschränken und jemand anderen mit der harten Arbeit beauftragen. Als die Alarmsysteme produktionsreif waren, bauten wir sie wie Detektoren für unsichtbaren Rauch an sämtliche Decken, wo sich eventuell entweichendes Helium zuerst ansammeln würde.
Zur Finanzierbarkeit der Augen: Obwohl viele Nutzer an unseren Servern vorbei Kopien und Spiegelungen unserer Bilder ins Netz stellten, war es einer ausreichenden Anzahl von Nutzern wichtig, den Kurs der Augen mitbestimmen zu können, um dafür zu bezahlen, anstatt sich von fremden Menschen bestimmte Ausschnitte passiv anzuschauen. In der Platinum-Mitgliedschaft (die mehr Mitbestimmung und mehr Rechte verlieh) zahlten sie gar nicht so knapp. Besonders die professionellen Nutzer, zum Beispiel diejenigen, die die Bilder weiterverwerteten, legten großen Wert darauf, den Kurs der Augen gemäß den Wünschen ihrer Kunden mitbestimmen zu können, und bezahlten entsprechend. Parallel dazu garantierte Werbung unseren endgültigen finanziellen Durchbruch. Für eine höhere Gebühr konnte man sich von Werbung freikaufen, das erlaubte bereits die Gold-Mitgliedschaft. Es gab die Möglichkeit, mit etwas, das wir uns weigerten, Fenster zu nennen, obwohl es wie damals bei Windows aussah, parallel zu den empfangenen Bildern ins Netz zu gehen, was immer sehr nützlich sein kann. Daneben platzierten wir die Werbung. Das Fenster, das nicht so hieß, ließ sich bewegen, vergrößern, verkleinern oder stufenlos durchsichtiger oder durchscheinender machen. Die Daten darin konnte jeder Nutzer selber bestimmen, wie in jedem Browser. Und manche stellten eben die Daten, die sie gerade genossen, ins Netz. Zunächst haben wir uns darüber geärgert, bis wir merkten, dass diese Vorgehensweise unseren Bekanntheitsgrad steigerte und mehr Einnahmen erzeugte, als dadurch verlorengingen.