Es werden Kinos gegründet, in denen räumlich unter den Zuschauern und um sie herum das projiziert wurde, was die Augen aufnahmen. Manche Menschen werden süchtig nach dem, was sie zu sehen bekommen. Mit mir geschah dasselbe Phänomen, als wir noch keine Meuterei und keine Grippe hatten. Es ist so, als wäre man da, man möchte für immer dort bleiben. Ich rede mit Volker, er erklärt mir die Funktionsweise der räumlichen Kameras, wir kommen auf die Batterien der Geräte zu sprechen. Die Geräte, die die eigentliche Rechenleistung hervorbringen, sind so groß wie ein tragbares Telefon und deren Batterie wiegt bis zu hundert Gramm, je nach Ausführung. Es gibt unterschiedlich leistungsfähige Decoder, ebensolche Batterien. Aber eine Schokotafel-Batterie, wie Volker sie nannte, war für mindestens sieben Stunden volle Rechenleistung gut, bei einfachen Reproduktionsfunktionen mit geringer Rechentiefe sogar um einiges länger. Die Augen sendeten komprimierte Rohbilder, die die Vendobionten mit viel Rechenleistung sehr viel effizienter komprimierten und dann weiterleiteten. Diese Daten rechnete der kleine Rechner in die Bilder der Brille um, was drahtlos oder – in viel besserer Qualität aber etwas unbequemer – mit einem Kabel funktionierte. Mit Kabel sparte man obendrein Strom bei der Datenübertragung.
„Aber es macht doch süchtig“, sagte ich, worauf Volker antwortete:
„Das sagen nur besorgte Eltern; das haben sie gleichermaßen bei Büchern, beim Radio, beim TV und bei den Videospielen gesagt.“
Ich weiß es aus eigener Erfahrung besser, ich habe Tag um Tag mit dieser Brille verbracht, aber ich schweige. Es geht schließlich ums Geschäft. Daher weiß ich auch, wie gut die Geräte wirklich sind, und das ist trotz ihres Suchtpotentials doch schon mal was.
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